
Wie Unternehmen Künstliche Intelligenz verantwortungsvoll für ihr Wissensmanagement nutzen können.
Wissen ist eine der wertvollsten Ressourcen eines Unternehmens. Es steckt in Prozessen, Projekten, Entscheidungen und vor allem in den Köpfen der Mitarbeitenden.
Durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) verändert sich der Umgang mit Wissen grundlegend: Informationen werden nicht mehr nur archiviert, sondern auch intelligent erschlossen, verknüpft und kontextbezogen bereitgestellt.
KI eröffnet somit neue Möglichkeiten für ein effektives Wissensmanagement, stellt jedoch Unternehmen zugleich vor neue rechtliche, organisatorische und ethische Herausforderungen.
Warum Wissensmanagement neu gedacht werden muss
In vielen Organisationen ist Wissen verteilt: in E-Mails, Datenbanken, Dokumenten oder individuellen Ablagen. Vieles existiert mehrfach, anderes verschwindet, wenn Mitarbeitende das Unternehmen verlassen oder Strukturen sich ändern.
Das führt zu ineffizienten Abläufen, doppelten Arbeitsprozessen und zu Informationsverlusten. KI-gestütztes Wissensmanagement kann hier unterstützen: Es hilft, Informationen systematisch zu erfassen, Zusammenhänge zu erkennen und Wissen dort bereitzustellen, wo es gebraucht wird.
Wie KI das Wissensmanagement verändert
Während klassisches Wissensmanagement auf Ablage und Wiederfinden setzt, geht KI einen Schritt weiter: Sie versteht Zusammenhänge, analysiert Inhalte und stellt Informationen kontextbezogen bereit.
Beispiele aus der Praxis:
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Wissenssuche: KI analysiert interne Dokumente, um relevante Informationen zu einer konkreten Fragestellung bereitzustellen.
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Assistenzsysteme: Häufige interne Anfragen oder Routineaufgaben können automatisiert beantwortet werden.
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Onboarding: Neue Mitarbeitende können sich über intelligente Systeme selbstständig in Prozesse, Richtlinien und Abläufe einarbeiten.
So bleibt Wissen im Unternehmen erhalten, wird effizient nutzbar und kann kontinuierlich weiterentwickelt werden.
Rechtlicher Rahmen: DSGVO und KI-Verordnung
Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) bildet die Grundlage für den rechtmäßigen Umgang mit personenbezogenen Daten. Sie ist technikneutral und schützt das Recht auf informationelle Selbstbestimmung (Recht auf Datenschutz).
Ergänzt wird sie durch die Verordnung über Künstliche Intelligenz (KI-Verordnung). Das Ziel besteht darin, die Entwicklung und Nutzung von KI in der Europäischen Union zu fördern, wobei Sicherheit, Transparenz und Grundrechten gewahrt bleiben sollen.
Die KI-Verordnung folgt einem risikobasierten Ansatz: Je größer das Risiko für Menschen oder Organisationen, desto strenger die Anforderungen an Dokumentation, Datenqualität und menschliche Aufsicht.
Wichtig: DSGVO und KI-Verordnung greifen ineinander.
Die DSGVO regelt den Schutz personenbezogener Daten, während die KI-Verordnung technische und organisatorische Leitplanken für vertrauenswürdige KI-Systeme setzt. Gemeinsam bilden sie den rechtlichen Bauplan für den sicheren und verantwortungsvollen Einsatz von KI.
Chancen und Risiken von KI im Wissensmanagement
Chancen:
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Effizienz: Informationen werden schneller gefunden und genutzt.
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Qualität: Einheitliche Datenbasis und strukturierte Wissensflüsse verbessern Entscheidungen.
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Entlastung: Automatisierte Routineprozesse schaffen Freiräume für wertschöpfende Tätigkeiten.
Risiken:
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Datenqualität: Fehlerhafte oder unvollständige Daten führen zu falschen Ergebnissen.
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Black Box: KI-Entscheidungen sind nicht immer transparent nachvollziehbar.
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Datenschutzverstöße: Unkontrollierte Verarbeitung personenbezogener Daten kann rechtliche und Reputations- sowie Haftungsrisiken auslösen.
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Verantwortungslücken: Fehlende Zuständigkeiten oder unklare Governance-Strukturen erhöhen das Risiko.
Diese Risiken zeigen: Ohne Datenschutz gibt es kein Vertrauen – und ohne Vertrauen ist ein nachhaltiger KI-Einsatz nicht möglich.
Datenschutz als Fundament
Datenschutz ist kein Hemmschuh, sondern das stabilisierende Fundament der digitalen Transformation.
Auch im KI-Zeitalter bleiben die Grundprinzipien der DSGVO – Datenminimierung, Zweckbindung, Transparenz und Wahrung der Betroffenenrechte – maßgeblich.
In der Praxis bedeutet das:
- Frühzeitige Einbindung des Datenschutzbeauftragten, nicht erst am Ende um den Datenschutz „draufzukleben“.
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Nur notwendige Daten verarbeiten und frühzeitig prüfen, ob personenbezogene Informationen anonymisiert werden können.
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Verarbeitungsprozesse und Verantwortlichkeiten dokumentieren.
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Informationspflichten erfüllen und Rechte der Betroffenen gewährleisten.
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Dienstleister vertraglich absichern und Datentransfers rechtlich prüfen.
Datenschutz schafft somit nicht nur Rechtssicherheit, sondern auch Akzeptanz und Vertrauen. Das sind Voraussetzungen für eine erfolgreiche Digitalisierung.
Drei Empfehlungen aus der Praxis
- Klein starten: Mit klar umrissenen Projekten beginnen – etwa mit einer internen Wissenssuche oder einem Pilotprozess.
- Governance schaffen: Rollen, Verantwortlichkeiten und Kontrollmechanismen frühzeitig festlegen.
- Datenschutz einbeziehen: Datenschutzbeauftragte von Anfang an einbinden, um rechtliche und technische Anforderungen in Einklang zu bringen.
Fazit
Künstliche Intelligenz wird in den kommenden Jahren selbstverständlich zum Arbeitsalltag gehören. Entscheidend ist dabei nicht, ob wir sie einsetzen, sondern wie.
Nur wer von Anfang an Datenschutz, Qualität und Transparenz als feste Bausteine berücksichtigt, kann KI wirklich gewinnbringend und verantwortungsvoll nutzen.
Denn die Zukunft wird nicht allein aus Daten gebaut – sondern aus Vertrauen.
Sie möchten KI in Ihrem Unternehmen verantwortungsvoll einsetzen?
Dann lassen Sie uns ins Gespräch kommen. Wir unterstützen Sie bei der datenschutzrechtlichen Bewertung, der Gestaltung interner Richtlinien und der Einbindung relevanter Stakeholder. Schreiben Sie uns gern eine E-Mail an consulting@adorgasolutions.de für einen sicheren und rechtskonformen KI-Einsatz.


