Die Artikel-29-Da­­ten­­schut­z­­grup­­pe war das un­ab­hän­gi­ge Gremium und beriet die EU-Kom­­mis­­si­on in Da­ten­schutz­fra­gen. Die Da­ten­schutz­grup­pe wurde mit Art. 29 der Da­ten­schutz­richt­li­nie 95/46/EG ge­schaf­fen und setzte sich aus den Ver­tre­tern der in jedem Mit­glied­staat des EWR be­stehen­den un­ab­hän­gi­gen Da­ten­­­schutz-Kon­­­trol­l­s­tel­­len (i. S. d. Art. 28 der Da­ten­schutz­richt­li­nie 95/46/EG) zu­sam­men. Der Nach­fol­ger der Artikel-29-Da­­ten­­schut­z­­grup­­pe ist der sog. Eu­ro­päi­sche Da­ten­schutz­aus­schuss (EDSA).

Der Aus­schuss besteht aus den Leitern der Da­ten­schutz­be­hör­den der EU-Mit­­glie­d­­staa­­ten und dem Eu­ro­päi­schen Da­ten­schutz­be­auf­trag­ten oder ihren je­wei­li­gen Ver­tre­tern. Der EDSA wird v. a. im Rahmen des Ko­hä­renz­ver­fah­rens (Art. 63 DSGVO) dafür sorgen, dass die DSGVO EU-weit mög­lichst ein­heit­lich um­ge­setzt wird. Sollte es zu keiner Ei­ni­gung der be­trof­fe­nen EU-Da­­ten­­schut­z­auf­­sichts­­be­hör­­den kommen, kann er strit­ti­ge Fragen rechts­ver­bind­lich lösen.

Wie wird die deut­sche Ver­hand­lungs­po­si­ti­on für den EDSA bestimmt?
Die Be­stim­mung der deut­schen Po­si­ti­on für Sit­zun­gen des EDSA un­ter­liegt künftig einem for­mel­len Ver­fah­ren. Als Grund­satz sieht das BDSG n. F. vor, dass die Auf­sichts­be­hör­den des Bundes und der Länder in EU-An­­ge­­le­­gen­hei­­ten mit­ein­an­der ko­ope­rie­ren und ge­mein­sa­me Stand­punk­te im Ein­ver­neh­men er­ar­bei­ten. Dieser Grund­satz der ko­or­di­nier­ten Wil­lens­bil­dung gilt für alle Auf­ga­ben, welche die DSGVO dem EDSA über­trägt. Können sich die deut­schen Auf­sichts­be­hör­den nicht auf einen ge­mein­sa­men Stand­punkt einigen, regelt das BDSG n. F. ein ab­ge­stuf­tes Ver­fah­ren zur Ent­schei­dungs­fin­dung, an dessen Ende die deut­sche Po­si­ti­on auf der Grund­la­ge von Mehr­heits­ent­schei­dun­gen aller Auf­sichts­be­hör­den be­stimmt werden kann.

Auf­ga­ben des EDSA
Fol­gen­de Auf­ga­ben nimmt der EDSA wahr:

  • Über­wa­chung und Si­cher­stel­lung der ord­nungs­ge­mä­ßen An­wen­dung der DSGVO
  • Be­ra­tung der Eu­ro­päi­schen Kom­mis­si­on in Datenschutzfragen
  • Be­reit­stel­lung von Leit­li­ni­en und Emp­feh­lun­gen (bisher Orientierungshilfen)
  • Fördern des Aus­tauschs von Fach­wis­sen und von Do­ku­men­ta­tio­nen über Da­ten­schutz­vor­schrif­ten und -praxis mit Da­ten­schutz­auf­sichts­be­hör­den in aller Welt
  • Führen eines öf­fent­lich zu­gäng­li­chen elek­tro­ni­schen Re­gis­ters, in dem die Be­schlüs­se der Da­ten­schutz­be­hör­den und Ge­rich­te in Bezug auf Fragen, die im Rahmen des Ko­hä­renz­ver­fah­rens be­han­delt wurden, do­ku­men­tiert sind

Die ehe­ma­li­ge Bun­des­be­auf­trag­te für den Daten­schutz und die In­for­ma­ti­ons­frei­heit (BfDI), Frau Andrea Voßhoff hat dazu ein In­for­ma­ti­ons­blatt (ab­ruf­bar unter https://www.bfdi.bund.de > Stich­wort Daten­schutz kompakt vom 11.12.2017) herausgegeben.

(Autorin: Regina Mühlich berät als Da­ten­schutz­be­ra­te­rin, Qua­li­täts­ma­nage­ment­be­auf­trag­te und Com­pli­ance Officer na­tio­nal und in­ter­na­tio­nal tätige mit­tel­stän­di­sche Un­ter­neh­men. Sie ist Vor­stands­mit­glied des Be­rufs­ver­ban­des der Da­ten­schutz­be­auf­trag­ten Deutsch­lan­des (BvD) e.V.)

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14. Mai 2019

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