Die internationale Norm für Umweltmanagement ISO 14001 wird überarbeitet. Derzeit liegt ein Entwurf (Draft International Standard DIS) vor. Sie soll voraussichtlich im Juli 2015 in Kraft treten.
Die Revision der Umweltnorm soll, wie auch die ISO 9001, der sogenannten “High Level Structure” folgen und man findet auch sonst, die eine oder andere Parallele. Kombizertifizierungen werden dadurch vereinfacht. Wie immer wird es eine Übergangsfrist von drei Jahren geben, das bedeutet Unternehmen haben drei Jahr Zeit um ihr Umweltmanagementsystem auf die ISO 14001:2015 umzustellen.
Was ändert sich? Kurz zusammengefasst:
Kapitel 4 Kontext der Organisation – “Mehr Stakeholder-Management” Das Unternehmen soll verstärkt die externen Einflüsse berücksichtigen. Die Erfordernisse der “interessierten Parteien” (Stakeholder) sollen mehr berücksichtigt werden.
Kapitel 5 Leitung – Das Management soll mehr Verantwortung übernehmen und sinnvoll delegieren. Das Umweltmanagement soll mehr in die Geschäftsprozesse integriert werden. Ein Beauftragter des Managements wird nicht mehr explizit gefordert. Die Verantwortlichkeiten und Kompetenzen müssen aber weiterhin im Unternehmen geregelt und sichergestellt werden.
Kapital 6 Planung – “Umweltrisiken auch über den Tellerrand hinaus bewerten” Der gesamte Planungsprozess im Umweltmanagement wurde neue strukturiert und soll zukünftig stärker die Umwelteinflüsse “unter Berücksichtigung einer Lebenszyklusperspektive” umfassen.
Kapitel 7 Unterstützung – Die eingegangenen Verpflichtungen zum Umweltschutz sollen stärker in der Kommunikation beachtet werden. Die externe Darstellung und Kommunikation muss geregelt werden, gemäß dem Motto “Tue Gutes und rede darüber”.
Kapital 8 Betrieb – Die Umwelteinflüsse von Produktion und Dienstleistungen bis zu deren Nutzungsende sind stärker zu berücksichtigen.
Kapitel 9 Leistungsbewertung – “Umweltleistung messbar machen” Die Ansprüche an die Bewertung der Umweltleitung werden erhöht. Bei der Festlegung der Umweltziele sind Indikatoren verwendet werden, an denen sich die Zielerreichung damit die Umweltleistung messen lassen (Verwendung von Kennzahlen). Mit einhergehen hier Verpflichtungen und Risiken des Unternehmens bezugnehmend auf die Umweltleistung.
Kapitel 10 Verbesserung – Die Korrektur von Abweichungen sowie der Verbesserungsprozess sind verstärkt auf das Umfeld des Unternehmens sowie auf die Verbesserung der gesamten Umweltleistung fokussiert werden.
Es finden sich einige Parallelen zum Qualitätsmanagement ISO 9001:2015. Die Harmonisierung der ISO wird weitergehen. Kombizertifizierungen werden einfacher und werden zukünftig weniger aufwändig sein und somit auch kostensparsamer.