Wenn das tolle Online-Angebot sofort aus­ge­bucht ist, müssen nicht andere Kunden schnel­ler gewesen sein als Sie. Web­ro­bo­ter oder Bots erobern das In­ter­net – kaufen kom­plet­te An­ge­bots­be­stän­de auf und ver­kau­fen sie wo­an­ders zu einem höheren Preis.

Schon wieder ein Captcha-Test …
Sie sitzen vor dem PC und wollen sich bei einem Online-Portal an­mel­den. Für das Log-in reicht es aber nicht, dass Sie Be­nut­zer­na­me und Pass­wort ein­ge­ben, Sie sollen auch noch eine Art Bil­der­rät­sel lösen. Sie werden zum Bei­spiel auf­ge­for­dert, alle Bild­chen an­zu­kli­cken, die ein Stra­ßen­schild zeigen. Im nächs­ten Schritt be­kom­men Sie noch eine weitere Bilder-Aufgabe, langsam werden Sie un­ge­dul­dig, viel­leicht ver­zwei­feln Sie fast, weil Sie schein­bar ein pas­sen­des Bild­chen über­se­hen haben und nicht wei­ter­kom­men. Doch diese so­ge­nann­ten Captcha-Tests haben ihren Sinn. Sie sollen nicht etwa Ihre genaue Iden­ti­tät über­prü­fen, wie es eine Zwei-Faktor-An­­mel­­dung macht, bei der zum Bei­spiel ein Einmal-Pas­s­­wort per SMS kommt. Captcha-Tests sollen nur prüfen, ob Sie ein Mensch sind oder ob doch eine Ma­schi­ne hinter der An­mel­dung steckt. Tat­säch­lich sind sehr viele Web­ro­bo­ter oder Bots im In­ter­net un­ter­wegs, also Soft­ware­au­to­ma­ten, die mit Web­sei­ten und Online-Diens­­ten interagieren.

Bots machen bereits die Hälfte des In­ter­net­ver­kehrs aus
In­ter­net­dienst­leis­ter, die den welt­wei­ten Da­ten­ver­kehr be­ob­ach­ten, be­rich­ten davon, dass die Web­ro­bo­ter bereits für jede zweite Online-Ver­­­bin­­dung ver­ant­wort­lich sind. Bei der großen Zahl an We­b­ro­­bo­­ter-Ak­­ti­­vi­­tä­­ten ist es also kein Wunder, dass Online-Dienste wissen wollen, ob es ein Bot oder ein Mensch ist, der sich für ihr Angebot an­mel­den will. Web­ro­bo­ter sind nämlich nicht immer harmlos, ganz im Gegenteil.
In­ter­net­kri­mi­nel­le setzen Web­ro­bo­ter  ein, um zum Bei­spiel Online-Werbung an­zu­kli­cken. Die Wer­be­kun­den glauben dann, ihre Online-Werbung hätte großes In­ter­es­se erzeugt, und müssen deut­lich mehr be­zah­len, als der Wer­be­er­folg in Wirk­lich­keit wert ist. Oder die Bots über­fal­len Online-Shops, über­las­ten sie und bringen den Web­ser­ver des Shop-Be­­trei­­bers zum Absturz. Die Web­ro­bo­ter können aber auch be­stel­len und Online-Ak­­tio­­nen aus­nut­zen, um günstig an Ware zu kommen, die dann teurer ver­kauft wird. Nicht zuletzt durch­su­chen sie das Netz nach per­so­nen­be­zo­ge­nen Daten, die sie danach miss­brau­chen. Die Folge sind Spam-At­­ta­­cken oder der Dieb­stahl von un­ge­schütz­ten Kreditkartendaten.

Online-Pro­­vi­­der und Online-Nutzer müssen sich schützen
Damit Online-Dienste, aber auch In­ter­net­nut­zer gegen Web­ro­bo­ter ge­schützt sind, müssen Bots erkannt und ab­ge­wehrt werden. Dazu dienen die er­wähn­ten Captcha-Tests. Doch das allein reicht nicht als Ge­gen­maß­nah­me. Denn es gibt auch gut­ar­ti­ge Web­ro­bo­ter, die man nicht blo­ckie­ren will. Ein Bei­spiel sind Web­ro­bo­ter, die Such­ma­schi­nen und andere In­for­ma­ti­ons­diens­te ein­set­zen, um zum Bei­spiel einen Online-Shop in ein Bran­chen­ver­zeich­nis auf­zu­neh­men. Damit man nicht die gut­ar­ti­gen Bots und damit die fal­schen abwehrt, müssen also Lö­sun­gen zum Einsatz kommen, die sowohl Men­schen und Web­ro­bo­ter als auch dann noch die Art des Web­ro­bo­ters un­ter­schei­den können. Un­ter­neh­men, die Online-Dienste an­bie­ten, sollten sich mit solchen Lö­sun­gen befassen.

So ar­bei­tet eine Bot-Er­ken­­nung und Bot-Abwehr
Meist setzen Un­ter­neh­men Lö­sun­gen ein, die als Bot-Manager be­zeich­net werden. Sie klas­si­fi­zie­ren die Web­ro­bo­ter und können sie von Men­schen un­ter­schei­den. Und zwar mit­hil­fe von Ver­fah­ren, die das Online-Ver­­hal­­ten ana­ly­sie­ren. Gute An­bie­ter nutzen dabei nur solche Me­tho­den, die den Men­schen als Nutzer an­ony­mi­sie­ren. Bot-Manager werten sowohl das Tipp­ver­hal­ten als auch die Maus­be­we­gung bei Desktop-Nutzern. Sie un­ter­su­chen mobile Zu­grif­fe  dar­auf­hin, wie die In­ter­ak­ti­on mit der je­wei­li­gen App aus­sieht, wie der Nutzer das mobile End­ge­rät hält oder wie die Be­rüh­rung des Touch­screens abläuft. Men­schen und Bots zeigen hier Un­ter­schie­de, selbst bei auf­wen­dig ent­wi­ckel­ten Bots. Hat der Bot-Manager einen Web­ro­bo­ter erkannt, findet noch ein Ab­gleich mit einer Da­ten­bank statt, die die gut­ar­ti­gen Bots listet.

Wichtig: Da­ten­mi­ni­mie­rung und Verschlüsselung.
Was aber kann man als nor­ma­ler In­ter­net­nut­zer tun, denn die Bot-Manager un­ter­stüt­zen ja die Online-An­­bie­­ter? Wichtig ist es für Sie als Online-Nutzer, dass Sie wissen, dass es im In­ter­net Web­ro­bo­ter gibt, die Ihre Daten blitz­schnell ein­sam­meln können und dann wo­mög­lich nutzen, um bei der nächs­ten Online-Aktion alle An­ge­bo­te auf­zu­kau­fen, viel­leicht sogar auf Ihre Rechnung.

Denken Sie deshalb im In­ter­net an die Da­ten­mi­ni­mie­rung, seien Sie sparsam mit per­sön­li­chen Angaben und ver­schlüs­seln Sie Ihre Daten.

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07. Januar 2018
Autorin: Regina Mühlich

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