Um­fra­gen zeigen, dass viele Ver­brau­cher von dem Recht auf Lö­schung (Art. 17 DS-GVO; „Recht auf Ver­ges­sen­wer­den“) Ge­brauch machen wollen. Dazu müssen Sie zuerst wissen, wie Sie Ihre Daten im In­ter­net finden können. Hier einige Tipps:

Be­trof­fe­nen­rech­te selbst nutzen 
82 Prozent der Bürger in Europa wollen ihre Rechte aus der Da­ten­­­schutz-Grun­d­­ver­­or­d­­nung (DS-GVO) in An­spruch nehmen und Daten, die Un­ter­neh­men zu ihnen er­fas­sen, ein­se­hen, be­gren­zen oder löschen. Soweit das Er­geb­nis einer Umfrage von Pe­ga­sys­tems. Ganze 90 Prozent wollen sich darüber in­for­mie­ren, wie ihre Daten ver­wen­det werden. Für 57 Prozent ist es sehr wichtig, die Nutzung per­sön­li­cher Daten direkt zu kon­trol­lie­ren. Für 31 Prozent ist dies zu­min­dest noch wichtig.

Die deut­li­che Mehr­heit (93 Prozent) würde das Recht zur Da­ten­lö­schung nutzen, wenn Un­ter­neh­men ihre Daten auf eine Weise nutzen, mit der sie nicht ein­ver­stan­den sind. 89 Prozent würden das Ge­schäfts­ver­hält­nis dar­auf­hin ganz kappen. Über Drei­vier­tel der Be­frag­ten (78 Prozent) be­vor­zu­gen Un­ter­neh­men, die mit den Daten offen und trans­pa­rent umgehen. Knapp die Hälfte der Be­frag­ten (47 Prozent) würde ihre Daten ge­löscht haben wollen, wenn Un­ter­neh­men die In­for­ma­tio­nen mit anderen Un­ter­neh­men aus­tau­schen oder gar ver­kau­fen würden.

Es stellt sich die Frage:  Wollen auch Sie zum Bei­spiel das Recht auf Ver­ges­sen­wer­den nutzen? Doch wie geht das, was muss ich tun?

Miss­trau­en ist weit verbreitet 
In der Global-Trends-Studie von Ipsos gab jeder Zweite (54 Prozent) an, sich bei der Wei­ter­ga­be seiner Daten unwohl zu fühlen. Nur jeder fünfte In­ter­net­nut­zer (20 Prozent) in Deutsch­land hält seine Daten im Netz für sicher, wie eine weitere Be­fra­gung des Di­gi­tal­ver­bands Bitkom ergab.

78 Prozent geben dagegen an, ihre Daten seien online eher (40 Prozent) oder völlig (38 Prozent) un­si­cher. Das höchste Ver­trau­en bei den Bürgern ge­nie­ßen beim Umgang mit ihren Daten der eigene In­­­ter­­net-Zu­­­gangs­­an­­bie­­ter sowie der eigene E-Mail-An­­bie­­ter (je 49 Prozent). Das ge­rings­te Ver­trau­en, 15 Prozent, wird den so­zia­len Netz­wer­ken entgegengebracht.

Welche Daten sind bereits im In­ter­net?
Wenn Sie selbst nun Ihre Daten zum Bei­spiel bei so­zia­len Netz­wer­ken oder anderen Online-Diens­­ten löschen lassen, also von Ihrem Recht auf Ver­ges­sen­wer­den Ge­brauch machen wollen, stehen Sie vor einer Her­aus­for­de­rung: Wer hat Ihre Daten be­kom­men, und zwar von Ihnen selbst? Das ist weitaus schwie­ri­ger zu be­ant­wor­ten, als man im ersten Moment glauben mag. Bei der Viel­zahl an Online-Diens­­ten und Apps, die man nutzt, und mehr noch bei der enormen Zahl der Dienste, bei denen man sich einmal an­ge­mel­det hat und die man nicht oder nicht mehr nutzt: Wer hat da noch die Übersicht?

Tipp: Such­ma­schi­nen und spe­zi­el­le Tools helfen 
Aus Sicht des Da­ten­schut­zes lautet die Emp­feh­lung na­tür­lich Da­ten­spar­sam­keit, die DS-GVO spricht von Da­ten­mi­ni­mie­rung. Es ist wichtig, sich an dieses Prinzip zu halten. Sind die Daten aber bereits im In­ter­net ver­öf­fent­licht, hilft Da­ten­mi­ni­mie­rung auch nicht mehr. Statt­des­sen muss auf Da­ten­su­che ge­gan­gen werden. Sie müssen sich also selbst im In­ter­net suchen. Hier er­wei­sen sich Such­ma­schi­nen wie startpage.de oder duckduckgo.com als hilf­reich. Über diese Tools können Sie nach Ihren eigenen Daten suchen, ohne die bei Such­ma­schi­nen üb­li­chen Nut­zer­spu­ren zu erzeugen.

Hat man mög­lichst viele seiner Daten ge­fun­den, beginnt das Ver­fah­ren, ent­spre­chen­de Lösch­an­fra­gen zu er­stel­len. Hier bieten spe­zi­el­le Tools und Dienste ihre Hilfe an. Sie suchen die Daten des Nutzers und helfen bei den An­fra­gen zur Lö­schung bei den jeweils ver­ant­wort­li­chen Stellen. Ein Bei­spiel für einen solchen Dienst ist Privacy Audit (http://privacyaudit.me/en/). Der Dienst listet die ge­fun­de­nen Daten des Nutzers, be­wer­tet die Risiken der Ver­öf­fent­li­chung und un­ter­stützt bei den Löschanfragen.

Daten­schutz ist kein Produkt. Daten­schutz ist ein Prozess.
Wenn Sie Fragen haben, kon­tak­tie­ren Sie uns:
per E-Mail consulting@AdOrgaSolutions.de oder
Büro München +49 89 411 726 – 35 / Büro Wien +43 1 253 017- 8177.

Wie können wir Ihnen weiterhelfen?

Kontaktieren Sie uns: Wir sind gerne für Sie da!